Liebeskummer: Ein normales Phänomen oder ein ernstes Problem? Was kann ich gegen Liebeskummer tun?

Liebeskummer

Liebeskummer….

…ist eine emotionale Herausforderung, die fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens erlebt. Es ist ganz normal, sich nach dem Ende einer Beziehung traurig, einsam und niedergeschlagen zu fühlen. Doch ab wann wird Liebeskummer zu einer ernsthaften Belastung? Und was kann ich tun um mich schneller wieder gut zu fühlen? In diesem Blog-Beitrag werden wir uns damit beschäftigen, was als normaler Liebeskummer angesehen wird und wann es ratsam ist, Unterstützung zu suchen.

Was ist “normaler” Liebeskummer und was für Symptome gibt es?

Nach dem Scheitern einer Beziehung ist es normal, dass man sich traurig, verletzt und niedergeschlagen fühlt. Es kann zu Schlafstörungen, Appetitverlust, Stimmungsschwankungen und einem Gefühl der Leere kommen. Manchmal leidet auch das Selbstwertgefühl und das gesamte Vertrauen in Beziehungen. Diese Gefühle sind Teil des natürlichen Heilungsprozesses und treten in den meisten Fällen auf. „Normaler“ Liebeskummer kann einige Wochen oder sogar Monate anhalten, aber im Laufe der Zeit lassen die Intensität der Gefühle und die Häufigkeit der Gedanken an den:die Ex-Partner:in nach.

Liebeskummer ist eine komplexe emotionale Erfahrung, die jeder Mensch auf unterschiedliche Weise erleben kann. Es ist wichtig zu wissen, dass die Art und Intensität von Liebeskummer von Person zu Person variieren kann. Es gibt nicht wirklich den einen „normalen“ Liebeskummer. Dennoch gibt es einige gemeinsame Gefühle und Symptome, die mit Liebeskummer verbunden sein können:

Traurigkeit und Verzweiflung: Liebeskummer kann mit starken Gefühlen von Traurigkeit und Verlust einhergehen. Man kann sich niedergeschlagen fühlen und den Verlust der Beziehung oder der geliebten Person als sehr stark empfinden.

Herzschmerz: Liebeskummer kann sich auch wie ein körperlicher Schmerz in der Brust oder im Herzen anfühlen. Manche Menschen beschreiben ein beklemmendes Gefühl, als ob ihr Herz buchstäblich gebrochen wäre.

Gefühl des Verlustes: Man kann ein starkes Gefühl des Verlustes erleben, weil eine wichtige Verbindung zu jemandem, der einem wichtig war, abgebrochen wurde. Dies kann zu Gefühlen der Leere und Einsamkeit führen.

Gedankenfixierung: In der Phase des Liebeskummers kann es schwierig sein, die Gedanken an die Person, die man vermisst, loszulassen. Man denkt vielleicht ständig an sie und spielt Erinnerungen oder Situationen immer wieder durch.

Angst und Unsicherheit: Der Verlust einer Beziehung kann Angst und Unsicherheit auslösen. Man macht sich Sorgen um die Zukunft, zweifelt an sich selbst oder hat Angst, wieder verletzt zu werden.

Appetit- und Schlafstörungen: Liebeskummer kann sich auch auf Ihren Appetit und oder Schlaf auswirken. Man kann den Appetit verlieren oder emotional, also viel essen. Es kann sein, dass Sie nicht einschlafen können, nachts wachwerden oder schon sehr früh am Morgen wach werden.

Rückzug und soziale Isolation: Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen mit Liebeskummer zurückziehen und weniger Interesse an sozialen Aktivitäten haben. Es kann der Wunsch entstehen, allein zu sein oder sich von anderen Menschen abzuschotten.

Es ist wichtig zu wissen, dass diese Symptome mit der Zeit nachlassen können, wenn all diese Gefühle erlebt werden und der Heilungsprozess durchgemacht wird (also nicht unterdrückt wird z.B. durch Alkohol oder Drogen). Es kann auch hilfreich sein, sich Unterstützung von Freunden, der Familie oder Therapeut:innen zu holen, um diese schwierige Zeit durchzustehen.

Wann wird Liebeskummer zu einer ernst zu nehmenden Schwierigkeit?

Obwohl Liebeskummer an sich ein normales Phänomen ist, gibt es bestimmte Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass es sich um eine ernstere Problematik handelt. Wenn die Traurigkeit und der Schmerz über einen längeren Zeitraum anhalten und das tägliche Leben beeinträchtigen, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass professionelle Unterstützung notwendig ist. Weitere Alarmzeichen sind anhaltende depressive Symptome, soziale Isolation, übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum, Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid sowie ein deutlicher Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben. In diesen Fällen sollte man sich unbedingt Hilfe holen. Und ja, es gibt auch Menschen, die so schlimmen Liebeskummer erleiden, dass sie in einer Klinik betreut werden müssen und Medikamente einnehmen. Auch das ist völlig in Ordnung.

Wann sollte man sich Unterstützung holen?

Es gibt keinen festen Zeitrahmen, nach dem man sich Unterstützung holen sollte, da jeder Mensch individuell ist. Dennoch gibt es einige Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, dass professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden sollte. Wenn der Liebeskummer über mehrere Monate hinweg intensiv bleibt oder sich sogar verschlimmert, ist es ratsam, eine:n Therapeut:in, Psycholog:in oder Berater:in aufzusuchen. Diese Fachleute können helfen, die Ursachen des Kummers zu verstehen um Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Außerdem bieten sie eine unterstützende und vertrauliche Umgebung, um über die eigenen Gefühle zu sprechen.

Es gibt verschiedene Strategien und Maßnahmen, die Ihnen helfen können, mit Liebeskummer umzugehen. Hier sind einige Vorschläge:

Erlauben Sie sich zu trauern: Es ist wichtig, Ihre Gefühle anzuerkennen und Ihnen Zeit zum Trauern zu geben. Lassen Sie sich nicht vom Schmerz überwältigen, sondern erlauben Sie sich, traurig zu sein und Ihre Gefühle zu erleben.

Suchen Sie Unterstützung bei Freund:innen und Familie: Teilen Sie Ihre Gefühle mit vertrauten Menschen. Sprechen Sie über Ihre Erfahrungen, Ängste und Sorgen. Oft hilft es, wenn Ihnen jemand zuhört und Unterstützung anbietet.

Achten Sie auf sich selbst: Nehmen Sie sich Zeit für Selbstfürsorge. Achten Sie auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. Achten Sie auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und/oder probieren Sie mal Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga aus.

Vermeiden Sie Kontakt zum:zur Ex: In den meisten Fällen ist es ratsam, den Kontakt zu der Person, die den Liebeskummer ausgelöst hat, vorübergehend zu meiden. Dies kann helfen, die Wunden zu heilen und Raum für persönliches Wachstum und Heilung zu schaffen. Ist dies nicht möglich, weil z.B. Kinder involviert sind, treffen Sie klare Absprachen und kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse. Für die eine Person wäre es ok, zusammen Weihnachten zu feiern, für die andere vielleicht nicht. Schauen Sie, was Sie persönlich brauchen.

Ablenkung und neue Aktivitäten: Suchen Sie  nach positiver Ablenkung und gehen Sie neuen Aktivitäten nach, die Ihnen Spaß machen könnten. Finden Sie Hobbys, lernen Sie etwas Neues oder engagieren Sie sich in sozialen oder gemeinnützigen Projekten. Das hilft Ihnen, Ihren Fokus zu ändern und neue Erfahrungen zu machen.

Reflektieren Sie: Nutzen Sie die Erfahrung des Liebeskummers, um über sich selbst und Ihre Beziehungsmuster nachzudenken. Ich habe mal den Satz gelesen: „All Ihre missglückten Beziehungen haben eine Gemeinsamkeit: Sie selbst.“ Fragen Sie sich, was Sie aus Ihrer Erfahrung lernen können. Machen Sie sich auch gerne eine Liste mit all den negativen Punkten, die Sie an Ihrem:Ihrer Ex-Partner:in nicht mochten. Dies kann helfen, die Beziehung nicht allzu sehr zu verklären, sondern auch objektiver zu betrachten.

Jeder Mensch ist anders und nicht jede Methode gegen Liebeskummer funktioniert gleich. Finden Sie heraus, was für Sie am besten klappt. Aber vor allem, geben Sie sich Zeit zum Heilen.

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